Die Türme von Cádiz prägen bis heute das Stadtbild der Altstadt.
Viele von ihnen entstanden im 17. und 18. Jahrhundert zur Zeit des florierenden Überseehandels.
Kaufleute nutzten die Türme, um ankommende Schiffe frühzeitig zu erkennen. Sie waren auch Zeichen von Wohlstand und wirtschaftlicher Bedeutung.

Der Torre Tavira ist der bekannteste unter ihnen und steht an einem der höchsten Punkte der Stadt. Von hier aus lässt sich die Stadt und der Hafen optimal überblicken.




Die 1994 im Torre Tavira installierte Camera Obscura (lateinisch für „dunkle Kammer“) bietet einen besonderen Blick auf Cádiz. Über ein Linsensystem wird das aktuelle Stadtgeschehen live auf eine Projektionsfläche übertragen.

Die Camera Obscura basiert auf dem gleichen optischen Prinzip wie eine Lochkamera: Licht aus der Umgebung fällt durch mehrere Linsen im Teleskop auf dem Dach des Turms und wird auf eine Projektionsfläche in einem abgedunkelten Raum im Inneren gelenkt. Dabei entsteht ein seitenverkehrtes und auf dem Kopf stehendes Bild der Außenwelt.
Durch die Bewegung der Projektionsfläche und der Linsen lassen sich Bildausschnitt und Schärfe gezielt steuern. Indem das Teleskop gedreht wird, können unterschiedliche Bereiche der Stadt erfasst werden.
So lassen sich Straßenszenen, Plätze oder das Geschehen im Hafen von Cádiz in Echtzeit beobachten – ganz ohne digitale Technik.
